Let's Talk About Sex

 

Dies ist kein click-bait, die freundliche Familienmediatorin schreibt heute wirklich über das Thema Sex! Let’s Talk About Sex!


Sie kennt nämlich immerhin ein paar witzige und ungewöhnliche Leute, z.B. Susanne Reifenrath und Marc von Henning, die mit Meyer und Kowski eine Theaterkompagnie leiten. Und da gibt es den sogenannten Members‘ Club.


Mit dem Members Club hat man oder frau Zugang zu einer Reihe von drei Theaterabenden, bei denen es um das Thema Beziehungen geht. 

 


1. Club: Wo sollen wir beginnen


Am ersten Abend: was passiert mit uns als Paar, wenn wir Kinder bekommen? Bleiben wir Paar? Oder werden wir Eltern, und zwar nur Eltern, nennen uns gegenseitig Mama und Papa und haben nie wieder Sex, außer weil wir noch ein Kind haben wollen und es anders nun einmal nicht geht? Let’s Talk About Sex!


Das Publikum, alle im Alter zwischen 35 und 55, seufzte wissend auf. Die Frage hatten sich die meisten schon stellen müssen, und oft genug eher zu spät, wenn das sprichwörtliche Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Sich als Paar nicht zu verlieren, dass ist die große Herausforderung wenn man eine Familie gründet, dies war wiederholt Thema in diesem Blog und wird es auch immer wieder sein. Lesenswert ist dazu auch der folgende Artikel einer Familienanwältin, die ebenso klug wie witzig ist, immer eine famose Kombination!


2. Club: Wollen wir uns betrinken und die Wahrheit sagen?


Am zweiten Abend ging es aber ums Thema Sex, genauer gesagt: Fremdgehen. An einem ungewöhnlichen Ort.


Mit zuvor bestellten Taxis wurden die Theatergäste in den Luisenweg in Hamburg-Hamm gefahren. Luisenweg, das klingt beschaulich, ist es aber nicht. Ein finsteres Gewerbegebiet – Import, Export, Gebrauchtwagenhändler, vermutlich auch die diversen gestohlenen Fahrräder der freundlichen Familienmediatorin in diversen unbeleuchteten Hallen zwischengelagert. Dann ein Altbau hinter einer blickdichten Thujahecke – mit einer roten Laterne. Let’s Talk About Sex!


Es handelt sich um das, was meine Eltern als Etablissement bezeichnet hätten. Es nennt sich selbst Swingerclub, es ist eher eine Swingerkneipe, nur dass die üblichen nikotingelben Vorhänge ersetzt wurden durch etwas blickdichtes. Die Chefin vons janze heißt „Gudrun“, was nicht unbedingt nach Sex klingt, und hat eher was von einer Versicherungsangestellten. An den Wänden große, teils sehr große Fotos von Gudrun, die der Fantasie keinen Spielraum ließen.


Die Tresen, die Barhocker, die Stühle in eiche-rustikal: sie haben viel gesehen.


Die Theatergäste teilten sich augenblicklich in zwei Lager: die einen griffen nach dem Sekt und freuten sich auf die Vorstellung, die anderen drängten sich wie Schafe, die einen Wolf im Pferch wähnten, im hintersten Winkel. Bloß nicht mit einbezogen werden! Bloß nicht zu viel trinken und hier aufs Klo müssen!


Die freundliche Familienmediatorin war ja auch mal jung und hat dies eine oder andere erlebt. An diesem Abend konnte sie dem Stück aber kaum folgen, denn sie war in erster Linie am nachdenken, warum sie mit dem Thema „Fremdgehen“ nicht so frei umgehen kann.


Und hier kommt endlich der Bogen zum Thema Mediation.


Glücklicherweise leben wir heute in einer Gesellschaft, die es jedem erlaubt, seinen Neigungen und Fantasien entsprechend sein Sexualleben zu führen. Nur klingt dies meist einfacher, als es ist.


Denn die freundliche Familienmediatorin hat immer wieder Kunden, die im Laufe der Ehe feststellen mussten, dass sie ganz anders aufgestellt sind als ihre Partner. Oder Kunden, deren Präferenzen sich im Laufe der Beziehung geändert haben, und dies leider nicht im Gleichschritt mit dem Partner. Oder Kunden, die feststellen, dass sie sich zwar auf eine gemeinsame Formel geeinigt haben (kein Fremdgehen!), aber diese ganz unterschiedlich definiert haben (zu Prostituierten gehen ist kein Fremdgehen!).


„Dass wir miteinander reden können, macht uns zu Menschen“

sagte Karl Jaspers. Nur ist ein ehrliches Gespräch über sexuelle Bedürfnisse ein Minenfeld, das nicht gerne betreten wird. Und wenn im Laufe der Jahre – siehe Theaterabend Nummer eins – der Sex abhanden kommt, dann stellen sich viele Fragen ohnehin neu. Let’s Talk About Sex?!


Eine Aufkündigung dieser meist unausgesprochenen Vereinbarung bedeutet oft das Ende der Beziehung. Es gibt Menschen, die aus moralischen Gründen im Fremdgehen einen Betrug sehen. Und es gibt welche, die die Herabwürdigung nicht ertragen. Es hatte doch nichts mit Dir zu tun! mag der „Schuldige“ einwerfen, aber das ist natürlich Quatsch, mit wem denn sonst?


Der Leidensdruck bei dem Betrogenen groß: Eine Befragung unter 3334 heterosexuellen Männern (34 %) und Frauen (66 %), deren Partner fremdgegangen waren, zeigt, dass die Betrogenen oft unter posttraumatischen Belastungsstörungen wie Depressionen, Angstattacken oder Herzrhythmusstörungen leiden. Die Studie ergab außerdem, dass ein Seitensprung nur in seltenen Fällen ein One-Night-Stand war. Über zwei Drittel der Betrogenen gaben an, dass die Affären ihrer Partner länger als einen Monat andauerten.


Bei der freundlichen Familienmediatorin sitzen dann die frisch getrennten Paare.


Was kann eine freundliche Familienmediatorin dann sagen?


Nach einer Trennung, die durch Untreue ausgelöst ist, sitzen die seelischen Verletzungen tief. Es bedarf viel menschlicher Größe, dann im Interesse der Kinder eine gemeinsame und konstruktive Lösung zu finden. Und im Gegensatz zu einigen Mediatoren, die die Vergangenheit nicht thematisieren wollen, halte ich es für wichtig, dass beide in dem geschützten Raum der Mediation ihre Enttäuschung und Wut verbalisieren dürfen.



Oft findet im Rahmen der Mediation zum ersten Mal ein ehrlicher Austausch darüber statt, was die Aufkündigung des Treueversprechens für beide bedeutet. Wenn es gut läuft, können beide die Gefühle des anderen würdigen. Man / frau muss es nicht toll finden. Man / frau muss es nicht einmal verstehen.


Entscheidend ist, wenn der andere einem einmal zuhört.


Eine dritte Vorstellung von Meyer & Kowski steht noch aus. Wer Interesse hat, kann unter kontakt@meyerundkowski.de seine Mitgliedschaft im Members‘ Club beantragen, grüßt sie schön! Wir sehen uns! 






Meine Damen und Herren, wir kommen nun zur Werbung!

Wenn die Konflikte zwischen Euren Kindern so eskaliert sind, dass das Familienleben darunter leidet, dann lasst Euch helfen. Eine Mediation ist ein gutes Werkzeug, Konflikte in der Familie konstruktiv und zielorientiert zu bearbeiten. Als Eltern seid Ihr dabei jedoch nicht wirklich geeignet. Viel besser ist es, wenn jemand von außen einen Blick darauf wirft.

Ruft mich an oder mailt mir. Oder vereinbart gleich einen unverbindlichen telefonischen Ersttermin!

Sophie Löffler Umbruch Mediation